Anne Gesthuysen liest aus „Mädelsabend“

Sollte ich lieber Frau Plasberg sagen?

Meine „Mädels“, das literarische Quintett, haben mir zum Geburtstag die Karte für die Lesung von Anne Gesthuysen und ihrem Buch „Mädelsabend“ geschenkt. Eine Leseprobe auf Burg Schwarzenstein, Geisenheim-Johannisberg,  im Rahmen des Rheingau Musik Festivals.

Ich war sehr gespannt. Ich kannte Anne Gesthuyen vom ARD-Morgenmagazin, unserem Frühstücksfernsehen, hatte aber bislang nichts von ihr gelesen.

Natürlich wollten wir fünf „Mädels“ uns zuerst einmal mit einem Sektchen auf den Abend vorbereiten. Der Saal war ausverkauft. Ein schöner Saal mit Glasfront, um den schönen Rheingau bzw. bis zum Rheintal zu sehen.

Literaturblog Mädelsabend Gesthuysen Boehncke

Heiner Boehncke, Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Frankfurter Goethe-Universität, moderierte die Lesung. Herr Boehncke stellte die Autorin Anne Gesthuysen, mit dem Hinweis, dass sie mit Frank Plasberg verheiratet ist, vor. 

Das war das Stichwort. Die Autorin erzählte uns, dass sie bei jeder Lesung ein kleines Video dreht, wie die Zuschauer Frank Plasberg zuwinken. Wie ihr aus dem kleinen Video seht, haben wir das auch gemacht.

Ich hatte das Buch „Mädelsabend“ zu diesem Zeitpunkt zur Hälfte gelesen, bzw. gehört (gesprochen von Eva Mattes). Die Rezension kommt umgehend.

Ich hätte gerne mehr von Anne Gesthuysen gehört. Sie liest sehr schön und reißt den Leser mit sich mit. Leider hat Herr Boehnckes Moderation das nicht zugelassen. Immer wieder wies er darauf hin, dass Anne Gesthuysen die Frau von Frank Plasberg ist, was ich unnötig und herabstufend empfand. Ich denke, Frau Gesthuysen braucht keinen Frank Plasberg, um ihr Buch vorzustellen. Obwohl Frank Plasberg indirekt mit „Mädelsabend“ zu tun hat.

Das Buch erzählt einen Teil der Familiengeschichte der Plasbergs. Anne Gesthuysen hat viele Episoden aus dem Leben ihrer Schwiegermutter in „Mädelsabend“ verarbeitet. Es sind lustige, aber auch bedrückende Kapitel aus dem Leben einer Frau dieser Generation. Einer Generation, die gerade erst mit ihrer Emanzipation begonnen hat. Eine Generation, die eine männliche Herrschaft als gegeben ansah und meist nicht hinterfragte. Aber mehr dazu in meiner Rezension.

Und dann wurde das Thema „Emanzipation“ in Form von „Eaqual Pay“ zum Reizthema. Frau Gesthuysen meinte, dass die Emanzipation doch jetzt gelungen ist und selbst das Thema „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ sich nun auch erledigt hätte. An dieser Stelle hätte ich das Murren des Auditoriums aufnehmen sollen. 

Wir bekommen noch lange nicht gleichen Lohn für gleiche Arbeit.

„Frau Gesthuysen, wenn Sie das wirklich glauben, sollten Sie vielleicht öfter „Hart aber Fair“ schauen! Oder vielleicht eine neue Sendung zu diesem Thema erarbeiten.“

 Das war dann der Zeitpunkt an dem einige Zuschauer (ca. 5) den Raum verließen. Ich möchte nicht behaupten, dass die Menschen aus diesem Grund gingen, vielleicht mussten sie einfach nur zum Bus.

Mein Fazit zu der Veranstaltung.

Die Veranstaltung hat riesig Spaß gemacht, Frau Gesthuysen ist trotz des „Equal Pay“ Fauxpas eine sympathische Frau mit trockenem Humor, der während der Lesung, die Zuschauer/Zuhörer an den Lippen hingen und in der Szene gefangen waren. Allerdings war mir Frank Plasberg viel zu sehr präsent.

„Herr Boencke! Das war die Vorstellung von „Mädelsabend“ und keine Hommage an Frank Plasberg . Glauben Sie, dass Anne Gesthuysen alleine, ohne Frank Plasberg, das Publikum nicht begeistern kann?“

Außerdem war dieser Abend wiederum ein Zeichen für mich, dass unsere Emanzipation noch lange nicht vollendet ist.

Wir hatten uns noch Exemplare des Buches signieren lassen und hatten Hunger. Deswegen beschlossen wir:

Lasst uns noch was Schnuckliges essen. Das ist im Rheingau nun wirklich kein Problem. Obwohl Sonntag Abend 21 Uhr – und dann Essen. Jutta hatte eine Idee, nahm das Telefon und regelte kurz, was zu regeln war.

KleinesGasthaus Oestrich Anne Gesthuyen Literaturblog

Wir besuchten „Kleines Gasthaus“ in Oestrich-Winkel. Der sympathische Frontmann des Teams packte bei der Treppe mit an und ich, mitsamt meinem Rollstuhl, Anne, Jutta, Sonja und Kai speisten unterm Kronleuchter.

Mädelsabend_Gesthuysen 2

Kurz und gut. Ein gelungener Abend. 


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Connie Ruoff

Mein Name ist Connie Ruoff, ich bin 1960 geboren, habe Philosophie und Germanistik studiert. Damit mir zu Hause nicht langweilig wird, studiere ich"Bloggen professionell gemacht" in der Fernakademie. Ich lese alles, was ich finden kann.

3 Kommentare zu „Anne Gesthuysen mit „Mädelsabend“ auf Burg Schwarzenstein“

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