Phantastischer Weltenbau mit einem Schuss Erotik

Nachdem ich die letzten Wochen sehr viel ernste Literatur (Dürrenmatt, Heidegger und weitere) gelesen habe, freute ich mich sehr auf den dritten Teil der „Planspiel Beta-Atlantis“-Reihe, „Die Blutfestung“. Endlich mal wieder etwas fürs Herz mit Fantasy und phantastischem Weltenbau.

Aber zuerst einmal: Was bisher geschah!

Beta-Atlantis ist ein fiktiver erdähnlicher Planet außerhalb unseres Sonnensystems und befindet sich in der Nähe des Messier-Clusters 107. Diese Informationen finden die Leser*innen im Glossar, das außerordentlich hilfreich ist.

Auf diesem Planeten findet ein LARP – ein Live-Rollenspiel statt. Das Szenario entspricht einer Seefahrerwelt des 16./17. Jahrhunderts. Außerdem handelt es sich um Experiment, bei dem geprüft werden soll, ob der Planet Beta-Atlantis für Menschen geeignet ist und ob ein friedliches Zusammenleben mit den Ureinwohnern möglich ist.

Wir haben dementsprechend zwei Ebenen des Geschehens: die Ebene des Rollenspiels und die Ebene der Realität. Im ersten Band war das noch ziemlich genau abgetrennt. Inzwischen ist die Grenze des Rollenspiels aufgeweicht und menschliche Begehrlichkeiten machen aus dem Spiel gefährliche Realität.

Admiral Parker, der eigentlich nur seine Rolle im Spiel ausleben möchte, muss sich nun der Realität stellen und sich gegen seinen Widersacher Ambion und dessen Handlanger behaupten.

Die Ureinwohnen, die Tkitameas – von den Menschen Ichtyos genannt – haben gewaltige Fähigkeiten, die sie vor den Menschen verborgen haben.

So geht es weiter – Zusammenfassung/Inhalt „Die Blutfestung“

„Die Blutfestung“ beginnt mit Junia und Ambiela. Junia befindet sich in den Händen des Roten Vadim. Sie versucht verzweifelt der drohenden Hochzeit mit Vadim zu entkommen.

Ihre Feindin Ambiela ist völlig darauf fixiert, Junia zu töten. Sie hat sich mit einer Gruppe der Tkitameas verbunden, die mit aller Gewalt gegen ein Zusammenleben mit den Menschen kämpfen.

Aber nicht nur in den Reihen der Tkitameas gibt es Verräter. Auch die Menschen stehen nicht nur auf der Seite des Friedens, sondern kämpfen zusammen mit Ambion, ohne die wirkliche Gefahr dahinter zu erkennen.

Nicht nur das politische Geschehen ist aus dem Gleichgewicht. Auch die Liebe kümmert sich nicht um Grenzen von Species oder Politik, sondern geht ihre eigenen Wege.

Hedy Loewe zeigt uns die Liebe und das Geschehen aus untschiedlichen Perspektiven. Das ist interessant, weil natürlich nicht jeder Charakter über das gleiche Wissen und die gleiche Macht verfügt.

Die männlichen Charaktere gefallen mir am besten. Sie sind sehr vielschichtig gezeichnet. Wer die „Dignity Rising“-Reihe der Autorin gelesen hat, kennt ihre Fähigkeit gerade dunkle – BÖSE – Charaktere sehr lebhaft, und trotz allem mit teuflischem Charme ausgestattet, darzustellen.

Die weiblichen Charaktere sind meist mehr „weibchenhaft“ gestaltet, was man nicht unterschätzen darf. Auf einen genaueren Blick erkennt man als Leser*in schnell, dass die Stärken der Frauen unter der Oberfläche, in ihrer Beharrlichkeit, der Intuition und der Empathie liegen und somit der Stärke der Männer ins nichts nachstehen. Frauen kämpfen eben meist doch anders als ihre männlichen Kollegen. Anders – aber keineswegs schlechter.

Das Setting – der Weltenbau

Wie schon erwähnt spielt das Rollenspiel in der Seefahrerwelt des 16./17. Jahrhunderts. Aber das ist nur die Spielwelt. Damit die Leser*innen nicht über spezifische Ausdrücke stolpern, hat Hedy ein Glossar beigefügt, das mich zwischendurch sehr erheiterte. Ich zitiere aus dem Glossar:

Bordtoilette: Ein ins Wasser außenbords hängendes Tau mit aufgespießtem, pinselartigem Ende, das für alle an Bord als Klopapierersatz dient.

Loewe, Hedy: Die Blutfestung. Glossar.

Diese Seefahrerwelt wurde von Hedy Loewe gut recherchiert und wir erfahren nicht nur lustiges, sondern auch, wie man Porzellan in dieser Zeit sicher transportierte. Und noch vieles mehr!

In der realen Welt des Planeten lernen wir faszinierende Wesen kennen, bei denen sich die Autorin einiges hat einfallen lassen. Nicht nur Tkitameas gehören dazu, auch Ambions Familie ist weder von der Erde, noch von Beta-Atlantis.

"Die Blutfestung" Hedy Loewe Blog-Geburtstag

Fazit/Kritik „Die Blutfestung“

Der dritte Band „Die Blutfestung“ hat mich richtig gefangengenommen. Geheimnisse werden gelüftet. Neue Fragen werden gestellt. Der Spannungsbogen bleibt hoch. Erotik und Liebe kommen nicht zu kurz. Gefühlvoll, spannend erotisch! Die Mischung aus Erotik, Sciencefiction und Fantasy gehört zum New Adult Genre und macht richtig Spaß! Genau das richtige zum Träumen und Entspannen!

Ich bin auf das Ende gespannt! Wie bringt die Autorin die unterschiedlichen Handlungsstränge zusammen? Das Wichtigste an einer Reihe ist für mich immer, wie die Reihe endet! Es muss kein Happy End sein, aber schlüssig durchdacht. Bei der Dignity Rising Reihe ist das Hedy Loewe hervorragend gelungen! Ich bin schon neugierig, wie sie es diesmal enden lässt!


Hedy Loewes Autorenseite

Weitere Buchrezensionen zu „Die Blutfestung“ auf Lovelybooks

Planspiel Beta-Atlantis – Teil 1 (Rezension)

Hedy Loewe im Schreibblogg

Interview mit Hedy Loewe

Rezension zu „Gefesselte Seelen“ Band 1 der „Dignity Rising“-Reihe


Benutzerbild von Connie Ruoff

Connie Ruoff

Mein Name ist Connie Ruoff, ich bin 1960 geboren, habe Philosophie und Germanistik studiert. Damit mir zu Hause nicht langweilig wird, studiere ich"Bloggen professionell gemacht" in der Fernakademie. Ich lese alles, was ich finden kann.

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