Der Wind hat gesagt, mein wahrer Name ist Alfdis

„…, manchmal glaube ich, sie steht in Verbindung mit den alten Göttern, so wie die Heiligen mit den ihren. Vielleicht reden sie mit ihr, ich weiß es nicht. Sie hat mir gestern Abend gesagt, es werden dunkle Zeiten kommen.“

Zusammenfassung/Inhalt „Mannaz“

Dorothe Reimann zeigt in ihrem Fantasyroman „Mannaz“, wie mutige Menschen versuchen, ihren Traum von Leben umzusetzen.

Ingrid und ihre Schwester Bärbel leben seit dem Tod der Eltern bei Onkel und Tante. Ingrid ist Kunstschmiedin und finanziert, was sie und ihre Schwester Bärbel zum Leben brauchen.

Aber das Leben stellt die beiden vor neue Herausforderungen: Onkel und Tante, sind in einem Alter, in dem sie den Hof nicht mehr selbst bewirtschaften können und wollen verkaufen und sich in einer Seniorenanlage niederlassen.

Weiterlesen: „Mannaz“ Dorothe Reimann (Rezension)

Schnell wird klar, dass sich Ingrid und Bärbel eine neue Bleibe suchen müssen. Das stellt insofern ein Problem dar, dass Ingrid um Schmuck herzustellen, eine kleine Schmiede benötigt. Bärbel ist gehandicapt und arbeitet in der Behindertenwerkstätte.

Aber nicht nur die äußeren Umstände verändern sich. Auch Bärbel verändert sich. Sie wird zu Alfdis.                                                                                                             

„Mein Name ist anders.“
„Wie lautet dein Name? Und wer hat ihn dir gegeben?“
„Der Wind hat gesagt, mein wahrer Name ist Alfdis. Geist. Ein Name der alten Sprache.“

Beim Recherchieren zum Namen „Alfdis“ habe ich im Internet noch herausgefunden, dass der Name, ein nordischer Mädchenname ist, der wie im Buch schon erwähnt Geist bedeutet. Die Seite Firstname gibt noch die Auskunft (es ist ein Nutzerbeitrag), dass sich der altnordische Namen aus Alf und dis zusammensetzt: Elfe + Geist. Schwedische und norwegische Herkunft wird auch noch angeboten.

Worum geht es in „Mannaz“?

Es geht um Lebensmodelle. Was bedeutet es, ein gutes Leben zu führen? Welche Sehnsucht wollen wir stillen? Was bedeutet es als Sippe zusammenzuleben?

Im Duden und in anderen Lexika wird die Sippe als Lebensgemeinschaft in der Steinzeit definiert. Großfamilie durch gemeinsame verwandtschaftliche Beziehungen abgegrenzte Gruppe.

In Dorothe Reimanns Buch „Mannaz“ möchten Menschen mit ähnlichen Wertevorstelllungen zu einer Sippe zusammenwachsen. Jeder Einzelne bringt seine eigene Vergangenheit und seine Erfahrungen und Sehnsüchte mit. 

Fazit/Kritik „Mannaz“

„Mannaz“ gefällt mir gut, weil es die Suche nach dem guten Leben beschreibt, das jeder von uns möchte. Aber ein gutes Leben birgt nicht für jeden den gleichen Inhalt. Wir alle haben nicht immer die gleichen Wertvorstellungen. Wir haben auch nicht die gleichen Einsichten.

Beim Lesen identifizierte ich mich selbst mit den Protagonisten und fragte mich, welche Sehnsüchte ich stillen möchte. Mit welchen Erwartungen würde ich an dieses Projekt herangehen?

Leben wie die Altvorderen? Ein Gedanke, der mich zugleich anzieht und zurückschrecken lässt. Auf meinen Computer verzichten? Nicht mehr ins Internet gehen? Unser Auto verkaufen? Keinen Thermomix mehr verwenden?

Dennoch sagt in mir etwas, dass man für den Verzicht vielleicht etwas Wertvolleres zurückbekäme.

Rezensionen sind immer etwas sehr Subjektives. Mir gefällt das Buch sehr gut. Dennoch möchte ich doch in meinem Leben bleiben. Was haltet ihr davon, wie die Altvorderen zu leben?

Wenn ihr wissen wollt, wie die Autorin von „Mannaz“, Dorothe Reimann, darüber denkt, schaut auf den Blog, ab Mittwoch, 5. Juli 2023, könnt ihr das Interview mit ihr lesen.

Mein herzlicher Dank geht an die Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Bis dahin wünsche ich euch eine erfreuliche Lesezeit!

Connie Ruoff

Weiterführende Links zu „Mannaz“

Die Autorin bei Facebook

Rezension „Elegie des Großen Krieges“ Dorothe Reimann

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Connie Ruoff

Mein Name ist Connie Ruoff, ich bin 1960 geboren, habe Philosophie und Germanistik studiert. Damit mir zu Hause nicht langweilig wird, studiere ich"Bloggen professionell gemacht" in der Fernakademie. Ich lese alles, was ich finden kann.

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