Zum Inhalt „Der Erbe des Feuers“

„Der Erbe des Feuers“ von Michael Alexander Barysch spielt in einer Welt, in welcher der Mensch ums Überleben kämpft. Das ehemals friedliche Zusammenleben zwischen Drache und Mensch ist schon lange vorüber. Die Menschen können weder lesen noch schreiben. Vielleicht sollte ich besser sagen: noch nicht lesen oder nicht mehr lesen. 

Sie leben in kleinen Gemeinschaften oder Horden zusammen. Hier hat noch keine Urbanisierung stattgefunden oder noch nicht viel „Kultur“ ereignet.

Ihre Feinde, die Drachen, haben sich in zwei Lager aufgespalten. Tarok, der für ein friedliches Zusammenleben mit den Menschen steht und Kranak, der die Vernichtung der Menschheit plant, führen die Lager an. 

Der Autor erzählt dem Leser nicht nur die Geschichte der zwei Brüder, Tarok und Kranak, die in diesem Krieg auf unterschiedlichen Seiten stehen und kämpfen. Es ist ein komplexes Geschehen mit mehreren Handlungssträngen.

Jakob ist elf Jahre alt, als er seine Familie verlassen muss. Sein Schicksal ist es, Frieden zu bringen. Aber er ist auch ein Kind und vielen Versuchungen ausgesetzt. Jakob trägt beide Seiten, Drache und Mensch, in sich und gehört doch keiner wirklich an. Jakob, der liebevoll aufgewachsen ist, wird plötzlich ohne etwas über seine Herkunft oder Bestimmung zu wissen, ins Geschehen geworfen. Sein Bruder Tarak wird zum Gefährten. Aber auch sie werden getrennt.

Beide Kriegslager wollen ihn für ihre Seite gewinnen. Setzt sich sein Vater und dessen Ideale, mit denen er aufgewachsen ist, durch? Oder kann ihn Kranak täuschen und ihn auf seine Seite ziehen? Jakob tritt seine Heldenreise an. 

Natürlich möchte Jeder Held eine Gefährtin an seiner Seite wissen. Die zarte Liebesgeschichte lockert das Kampfgeschehen auf. 

Jakob der menschliche Drache

Jakob ist der „Auserwählte“. Seine Bestimmung ist es, die Welt der Drachen und der Menschen zu versöhnen und zu vereinen.

Anfangs lässt er sich vom Ruhm und der Wichtigkeit seiner Person verführen. Lüge oder Täuschung sind neu für ihn. Er gerät in einen Strudel aus Hass, Gewalt und Brutalität. Jakob muss seinen Platz finden. Er will irgendwo dazugehören.

Die Geheimnisse um seine Zeugung und Geburt, lassen ihn an seinem Vater und dessen Werten zweifeln. 

Wird er seine Bestimmung erkennen und annehmen? Lässt er sich von seinem Onkel verführen? Kann Jakob seinem Vater verzeihen?

5/5 Punkten

Sprachliche Gestaltung

Die Erzählperspektiven wechseln mehrfach. Die Kampfszenen sind detailliert beschrieben und das Kopfkino funktioniert. Aber Michael Alexander Barysch liefert uns nicht nur Action. Er zeigt uns einen Helden, der oftmals in einem Dilemma steckt und sein Handeln reflektiert. Es ist die Geschichte vom „Erwachsen werden“, von der Angst vor dem Fremden und der Sehnsucht „dazu zu gehören“ und geliebt zu werden.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Das Buch erhielt ein gutes Lektorat (ich glaube, ich habe einen Rechtschreibfehler gefunden).

Der Debütroman ist spannend geschrieben und hat gut ausgearbeitete Charaktere. Im letzten Drittel ebbt die Spannung ein wenig ab, was sich aber schnell wieder ändert.

4/5 Punkten

Cover und äußere Erscheinung

Der minimalistisch gezeichnete Drache gefällt mir. Weniger ist eben manchmal mehr.

4/5 Punkten

Fazit

 „Der Erbe des Feuers“ von Michael Alexander Barysch gefällt mir sehr gut. Ich überlege, ob ich es bei High oder Heroic Fantasy einordnen soll. Sicher, bei Drachen denkt man zuerst an High Fantasy, aber die Welt der Menschen ist kulturell noch wenig entwickelt, deswegen glaube ich, es ist bei Heroic Fantasy besser eingeordnet. Jakob unser Held muss die Aufgabe „Frieden bringen“ lösen, um seine Welt und die Menschheit zu retten. Seine Familie und Gefährten stehen ihm dabei zur Seite. Falls du das Buch präziser einordnen kannst, schreibe mir bitte einen Kommentar!

Ich war am Schluss des Buches ein wenig unzufrieden, weil doch einige Punkte ungelöst bleiben. Aber nur kurz! Die Reihe geht weiter. Ich freue mich!

Der Autor lässt den Leser daran teilhaben, wie schwierig es für Jakob ist, seine Persönlichkeit zu finden und erwachsen zu werden. Er zeigt auch, wie wichtig Liebe und Vertrauen sind.

Ich glaube, Jakobs Geschichte lässt sich auch gut als Jugendbuch einreihen. Der Held ist selbst jugendlich. Themen, wie die Suche nach der eigenen Identität, erste Liebe, Familie und den richtigen Weg zu wählen, passen sehr gut dazu. 

@Michael Alexander Barysch
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Ich vergebe insgesamt 4,5/5 Punkten.


Weitere Rezensionen

Angeltaerz^

Wohin?

„Der Sommerdrache“ von Todd Lockwood

„Rowan – Kampf gegen die Drachen“ von Aileen o’Grian


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Connie Ruoff

Mein Name ist Connie Ruoff, ich bin 1960 geboren, habe Philosophie und Germanistik studiert. Damit mir zu Hause nicht langweilig wird, studiere ich"Bloggen professionell gemacht" in der Fernakademie. Ich lese alles, was ich finden kann.

2 Kommentare zu „„Der Erbe des Feuers“ von Michael Alexander Barysch“

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