Buchvorstellung „Unterleuten“ Juli Zeh

Das Hörbuch – Gesprochen von Helene Grass

Ihre Singstimme ist der Mezzosopran. Helene Grass lässt Juli Zehs Worte beiläufig zur Realität werden – unaufgeregt folgt sie der Fährte der Autorin, immer in Hinblick darauf, dass der Hörer die Atmosphäre aufnimmt. Helene Grass liest mit einem unauffälligen Lispeln, das sie wiederum so normal und unauffällig macht. Sie gehört zu Unterleuten und variiert die Stimme bravourös.

Es wird ein Bild von einer heimatlichen Idylle gemalt.

Zusammenfassung/Inhalt „Unterleuten“ Juli Zeh

„Unterleuten“ Juli Zeh stellt uns ein fiktives Dorf vor: Unterleuten im Jahr 2010. In ständig wechselnden Perspektiven lernt der Leser die Dorfgemeinschaft mit ihren unterschiedlichen Bewohnern und deren Ziele dahinter kennen.

Ein Teil ist aus dem Westen zugezogen, ein anderer Teil sind Alteingesessene. Alle wollen nur das Beste für das Dorf.

Der Roman ist in sechs Teile mit jeweils 13 Kapiteln gegliedert. Die Teile tragen die Überschrift der Person, aus deren Blickwinkel bzw. Perspektive erzählt wird.

Zur Orientierung kann der Leser auf das Personenglossar oder die Internetseite zurückgreifen.

Der Investor aus dem Westen weckt viele Konflikte.
Es geht um Familiengeheimnisse, DDR-Vergangenheit, Ehekrisen, persönliche Probleme.

„Die Wahrheit war das, was die Leute erzählen. Und immer wieder stellt sich die Frage, was ist die Wahrheit?“

Zwei Männer polarisieren das Dorf Unterleuten in zwei Lager. Und schon wird aus der idyllischen Gemeinde ein Kampfplatz der Lokalmatadore.

Wie weit gehen die Eigeninteressen?

Es ist eine Gesellschaftsstudie, die eine vorgetäuschte Realität durch Facebook, Xing Account und Homepages entwickelt.

Rache, kriminelle Aktionen, Selbstjustiz, Tratsch und Verleumdung, soziale Verstrickungen, Abhängigkeiten beeinflussen mögliche Investoren genauso, wie Dorfbewohner, die einen Gewinn aus dem Landverkauf ziehen möchten.

Bei diesen Nachbarn braucht man keine Feinde. Alles das, was in der Großstadt geschieht, passiert auch hier in der Anonymität des Dorfes, die für die meisten so transparent ist, dass diejenigen nicht selten am Pranger enden. Eine Gemeinschaft, die ihrer Gemeinschaft selbst das Ende bereitet.

Der Trailer

5/5 Punkten

Protagonisten

Linda Franzen war mit Frederic Wachs zusammen, liebt aber Bergamotte, einen Oldenburger Hengst. Sie verehrt die Schriften von Manfred Gortz.

Besondere Merkmale: blond, hübsch, knallhart. Sie ist Stolz darauf eine Rolle in Unterleuten innezuhaben. Sie strebt danach, das eigene Schicksal zu optimieren. Das Prinzip des unbewegten Bewegers

Rudolf Gombrowski war Landwirt und Geschäftsführer der Ökologica GmbH. Auf den ersten Blick wirkt er ungeschickt, auf den zweiten Blick ist er ziemlich schlau. Sein Motto:

„Der größte Vorteil entsteht, wenn jeder bekommt, was er sich wünscht – dieser Satz war für Gombrowski keine Masche, sondern eine Philosophie. Wenn alle zufrieden seien, sagte Gombrowski, hätten am Ende auch alle den größten Nutzen. Das sei das Schöne in Unterleuten. Man schaffe es immer, sich gütlich zu einigen.“

Sein größtes Vermögen war, dass ihm jeder im Dorf etwas schuldete.

Bodo schaller ist Automechaniker und Kleinkrimineller. Seine besonderen Merkmale: dick und dubios.

Kron ist ein ehemaliger Brigadeführer und schon immer Gombrowskis Erzfeind.

Die Rollen der Protagonisten sind ständig im Wandel. Sie entwickeln sich und reagieren auf jedes Ereignis.

5/5 Punkten

Juli Zeh Unterleuten

Sprachliche Gestaltung „Unterleuten“ Juli Zeh

Juli erzählt humorvoll, ironisch, manchmal auch mit Untertönen – bisweilen gar sarkastisch. Helene Grass moduliert mit ihrer Sprache und setzt die Untertöne, die bei Juli Zeh fast immer fast immer mitklingen. Die wechselnden Erzählperspektiven offenbaren dem Leser die unterschiedlichen Beweggründe der Parteien.

In der Mitte zieht es sich ganz schön, deswegen ziehe ich einen Punkt ab. Allerdings gebe ich den Punkt als Extrapunkt für die gelungenen Fake Accounts im Internet. Sehr amüsant.

5/5 Punkten

Cover und äußere Erscheinung

„Unterleuten“ von Juli Zeh hat 656 Seiten, einen flexiblen Einband und ist am 11.09.2017 unter der ISBN 9783442715732 bei btb im Genre Romane erschienen.

Das Hörbuch:

„Unterleuten“ von Juli Zeh ist ein Audio-Format von 18 Std. 9 Min. Hördauer und ist am 08.03.2016 unter der ISBN  9783844521337 bei Der Hörverlag im Genre Romane erschienen.

5/5 Punkten

5/5 Punkten

Fazit/Kritik „Unterleuten“ Juli Zeh

Zwanzig Hauptakteure zeigen auf 656 Seiten ein Abbild der Gesellschaft. Es ist ein Roman, der digitale Komponenten hat, eine Art gesellschaftliches Rollenspiel. Die Leser sind herzlich eingeladen, einzusteigen.

Es ist wirklich ein Buch, das durchaus zwischendurch einen Ausflug ins Internet schätzt, um Unterleuten und die Bewohner näher kennenzulernen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Deswegen „Leseempfehlung!

Links zu „Unterleuten“ Juli Zeh

Juli Zeh erweckt das fiktive Brandenburgische Unterleuten zum Leben durch geschickte fingierte Internetauftritte.

Zu Manfred Gortz und Dein Erfolg:
manfred-gortz.de
youtube
Der Autor auf randomhouse.de
Das Hörbuch auf randomhouse.de 
Dein Erfolg auf amazon.de
Der Autor auf Twitter
Der Autor auf facebook

Extra angelegte Homepages von im Roman auftauchenden Institutionen und Firmen:
vogelschutzbund-unterleuten.de
maerkischer-landmann-unterleuten.de
ventodirect.de 

Zur Diskussion über pferdevernarrte Partnerinnen auf reiterrevue.de

Profile der genannten Romanfiguren:
Lucy Finkbeiner auf facebook
Kathrin Kron-Hübschke auf facebook
Jule Fließ auf facebook
Sebastian Pilz auf Xing

Alle Romanfiguren und Schauplätze im Überblick:
unterleuten.de

Interview mit Juli Zeh

Juli Zeh zu Unterleuten

@btb Ich bedanke mich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.

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Rezension „Leere Herzen“ Juli Zeh

Benutzerbild von Connie Ruoff

Connie Ruoff

Mein Name ist Connie Ruoff, ich bin 1960 geboren, habe Philosophie und Germanistik studiert. Damit mir zu Hause nicht langweilig wird, studiere ich"Bloggen professionell gemacht" in der Fernakademie. Ich lese alles, was ich finden kann.

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