Rezension und Interview mit der Autorin

Es waren zwei Königskinder…

„Die Sterne haben meinem Vater zu meiner Geburt gesagt, dass ich mit einem Reiterfürsten ein mächtiges Geschlecht begründen würde.“

„Ryanas Weg“ von Aileen o’Grian, spielt in einer Welt, in der Frauen geduldet sind, wenn sie ihre vorgesehene Rolle einnehmen. Bei der Geburt der Zwillinge, muss König Magrow davon überzeugt werden, seine Tochter leben zu lassen.

Trotz der Seherin lehnt der König seine Tochter ab. Sie ist ihm zu eigenständig und zu aufsässig. Ryana muss immer mehr auf ihre Freiheit verzichten und den Platz einer gehorsamen Tochter einnehmen, damit sie sich gut in die zukünftige Rolle der untertänigen Ehefrau einfügt.

Weiterlesen: „Ryanas Weg“ Aileen o’Grian (Rezension)

Nachdem ihre Mutter stirbt, sind nur noch ihr Bruder Sigrun und ihre Tante Mahila auf ihrer Seite.

Aber, es wäre keine Geschichte, die Aileen o’Grian erzählt, wenn sich das Blatt nicht wenden würde. 

Ryana und ihr Zwillingsbruder Sigrun haben eine enge Bindung. Ryana hat die Gabe, Visionen zu haben. Visionen, die sich erfüllen. Es ist keine einfache Gabe. Wenn Ryana nicht die Königstochter wäre, hätte sie die Seherin Sappha zu ihrer Nachfolgerin gemacht, aber für eine Königstochter war das nicht möglich.

Worum geht es in „Ryanas Weg“

Es geht um eine junge Frau, die in Zwängen von Gesellschaft und Bestimmung lebt. Es ist nicht wichtig, welche Ziele, sie selbst möchte. Sie verschwendet keinen Gedanken daran. Sie fühlt sich ihrem Volk verpflichtet, der Vorsehung zu folgen.

Aileen o’Grian entwickelt diese Geschichte, die einmal als Kurzgeschichte gedacht war, als den Weg einer jungen Königin. Diesen Weg würde ich gerne weiter begleiten und hoffe sehr, dass die Autorin uns noch weitere Abschnitte des Weges, den Ryana geht, erzählen wird.

Wird sie ihre Liebe, den jungen Haarun, wiedersehen? Ist Lunow tatsächlich, der ihr vorhergesagte Reiterfürst?

Wird sich erfüllen, dass Ryana und Haarun nach 18 Jahren zusammenkommen, wie es die Seherin voraussagte?

Fazit/Kritik „Ryanas Weg“ Aileen o’Grian

Ich habe mich sehr gefreut, das neue Buch von Aileen o’Grian lesen und rezensieren zu dürfen. Vielen Dank, liebe Aileen, für das Rezensionsexemplar.

Ich war sehr gespannt, weil es nicht zur Rowan-Reihe gehört und auch keine Despotie ist. Nein! Es ist ein Märchen oder eine phantastische Geschichte, die auf magische Wesen verzichtet. Es sind Seher dabei und Aileen hat mir im nachfolgenden kleinen Interview verraten, dass vielleicht ein wenig mehr Magie kommen wird.

Die Handlung gefällt mir sehr gut. Es gab sicherlich Zeiten, in denen die erzählte Handlung „normal“ war. Und dass Frauen in Klischees gepresst werden, ist ja nicht nur heute so.

Vor ein oder zwei Tagen (heute ist der 13. Juli 2023) wurde das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, deren Ergebnis enthüllte, dass es jeder dritte Mann Gewalt gegen Frauen okay findet. Ich will nicht glauben, dass es sich um eine repräsentative Umfrage handelt. Dazu hat die NZZ einen guten Artikel veröffentlicht. Aber das nur am Rande. Richtig ist, dass Frauen jeden Tag geschlagen werden und an jedem 2. Tag eine Frau von ihrem Partner getötet wird. 

„Ryanas Weg“ ist der Weg einer Frau zwischen Pflicht und Liebe. Was wird siegen?

"Ryanas Weg" Aileen o'Grian

Interview mit Aileen o’Grian

Wie viel Teile soll die Serie bekommen?

Ryana war ursprünglich eine Kurzgeschichte mit dem Titel „Sternendeutung“ und ich hatte geplant, sie in einer Kurzgeschichtensammlung zu veröffentlichen. Doch als Corona meine Kreativität hemmte und ich die vorgesehenen Ideen nicht umsetzen konnte, kramte ich in den Untiefen meiner Festplatte und stieß dabei auf Ryana. Von Anfang an mochte ich die Geschichte besonders gern und habe deshalb daraus einen Roman entwickelt.

Eine Fortsetzung hatte ich ursprünglich nicht geplant, da mich aber inzwischen mehrere Leser danach gefragt haben, werde ich noch einmal darüber nachdenken. Allerdings habe ich für dieses Jahr mehr als genug Projekte in Arbeit. Es wird also dauern, vielleicht wird es nur ein Band, vielleicht auch zwei. Ein paar Ideen habe ich schon.

Ist es Fantasy oder ein Märchen aus vergangenen Zeiten? Du hast kaum phantastische Elemente eingearbeitet, oder ändert sich das noch?

Ursprünglich war es eher ein Märchen, sehr viel mehr phantastische Elemente wird es auch in Zukunft nicht geben. Allerdings besitzt der Schamane des feindlichen Reiterheers besondere Fähigkeiten, die in den Folgebänden sichtbarer werden.

Wie kamst du zu diesem Plot? Was hat dich inspiriert?

Der wichtigste Punkt war, dass eine Frau, die sehr traditionell erzogen wurde, eine schwere Aufgabe übernehmen muss und sie auch nach anfänglichem Zögern meistert. Beim Ausarbeiten zu dem Roman schälte sich immer mehr heraus, dass ein Herrscher nicht nur besondere Privilegien hat, sondern auch eine große Verantwortung und viele Pflichten. Ein guter Anführer stellt das Wohl der ihm untergebenen Menschen über sein eigenes Glück.

Dürfen wir uns auf ein Happy End freuen?

Natürlich, ich töte nur ab und zu meine Protagonisten. Außerdem ist Ryana schon zur Geburt eine erfolgreiche Zukunft geweissagt worden. Ihre Nachkommen werden dereinst Könige eines mächtigen Reichs.

Liebe Aileen, vielen Dank für deine Antworten. Ich freue mich schon darauf.

Weiterführende Links und Rezensionen

Rezensionen für Aileen o’Grians Büchern

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Connie Ruoff

Mein Name ist Connie Ruoff, ich bin 1960 geboren, habe Philosophie und Germanistik studiert. Damit mir zu Hause nicht langweilig wird, studiere ich"Bloggen professionell gemacht" in der Fernakademie. Ich lese alles, was ich finden kann.

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