Gesamtkriminalität sinkt – Häusliche Gewalt wächst
Bundesjustizministerin Christine Lamprecht informiert: 13 Frauen werden stündlich Opfer von Gewalt in Partnerschaften. Warum sind Frauen die Opfer?
Gewalt gegen Frauen. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich weitaus höher, als die Statistik angibt.
Sind Männer gewalttätiger als Frauen?
Nur 6 Prozent der Strafgefangenen in Deutschland sind Frauen (2016). Liegt es tatsächlich am Geschlecht? Gehen Männer und Frauen unterschiedlich mit Belastungen um? Frauen lösen ihre Konflikte nicht, indem sie wie Männer ihre Aggressionen nach außen richten und handgreiflich werden. Frauen unterdrücken eher ihre Aggressionen oder richten sie gegen sich selbst.
Was veranlasst Männer dazu ihre Frauen zu töten?
Das Forschungsgebiet der Soziologin Monika Schröttler sind Femizide. Unter dem Begriff Femizid sind alle Tötungen von Mädchen und Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts umgebracht werden, zu verstehen. Der Täter kann der Partner oder Expartner, aber beispielsweise auch der Bruder oder der Cousin sein. Dahinter steht oft verletzte Eitelkeit, Kontrollverlust und Macht.
«Ich bin der Mann, ich kontrolliere. Und wenn die Frau sich nicht kontrollieren lässt oder ihren eigenen Weg geht, dann hat sie mir etwas angetan. Dann bestrafe ich sie. Das ist der Grundmechanismus, der ist auch in unserer westlich geprägten Gesellschaft noch vorhanden.»
(Monika Schröttler)
Wenn Frauen töten, geschieht dies aus Hass, Eifersucht und Habgier. Der Soziologin sind keine Fälle von Frauen bekannt, die ihren Mann getötet haben, um ihn zu halten.
Wo finden Frauen Hilfe?
Das Hilfetelefon «Gewalt gegen Frauen» bietet deutschlandweit seit März 2013 unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 erste Hilfe an. Es ist ein Unterstützungsangebot für Frauen, die von jeder Form von Gewalt betroffen sind, und steht rund um die Uhr zur Verfügung. Wikipedia
„Gewalt gegen Frauen zählt weltweit weiterhin zu einer der abscheulichsten, systematischsten und am weitesten verbreiteten Verletzungen der Menschenrechte.“
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon , 25.11.2007