Wenn man beim „sich gruseln“ lachen muss

1. Klappentext „House of Ghosts – Der aus der Kälte kam“

Ein frostiger Geisterfreund
Viel Zeit, sich über ihr Erbe zu freuen und in der Villa der Urgroßschwiegercousine Emilie anzukommen, bleibt Melli nicht. Die raffgierige Adelheid Wiesendübel macht nämlich ernst. Die Bürgermeisterin setzt alles daran, sich das Grundstück unter den Nagel zu reißen. Auf Recht und Gesetz pfeift sie dabei. Die Villa ist ihr piepschnurzegal, die soll möglichst bald abgerissen werden. Was sollen die armen Geister und Gespenster bloß machen, wenn mit der Villa auch die Pforte ins Jenseits verschwindet?

Die nächste Spukgestalt ersehnt sich nämlich schon die Erlösung von ihrem Dasein zwischen den Welten. Aldwyn Murray hat sich allerdings ein wenig verirrt. Der Geist des Jungen, der auf einer Forschungsreise zum Nordpol im ewigen Eis erfror, hockt in der einzigen Metzgerei von Kohlfincken im Kühlhaus und versetzt den halben Ort in Angst und Schrecken. Jedenfalls diejenigen, die ihren Sonntagsbraten in der Metzgerei Rackermann & Söhne kaufen wollen. Melli und Hotte haben also jede Menge zu tun, den verirrten Geist wieder auf Spur zu bringen!

2. Zum Inhalt „House of Ghosts – Der aus der Kälte kam“

Melli hatte von ihrer Urgroßschwiegercousine nicht nur die Villa, sondern auch eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe geerbt. Sie ist nun die Pförtnerin für verirrte oder verlaufene Seelen. Dabei bekam sie Hilfe von den Herren Erasmus Schöngeist und Ludovico Geistreich. Die Seelen bezahlten den Übergang mit einem Goldstück.

Die Familie bestand aus ihren Eltern, Roddie, „oder mit vollem Namen Roderich von Hallersleben-Mauenstein“, einem Hundemonstrum, Melli selbst und Bobbyboy, ihrem kleinen Bruder. Sie hatten nicht viel Geld und nun saß ihnen auch noch die Bürgermeisterin Wiesendübel im Nacken, die ihnen das Erbe abluchsen wollte.

Würden sie die Goldmünzen finden, welche die Seelen der Pförtnerin als Lohn bezahlt hatten?

Die Geschichte ist rund und gut verpackt, so dass Grusel und Humor sich abwechseln. Wir lernen bezaubernde Geister kennen, vor denen man keine Angst haben muss, denn Geister sind ja nur verirrte Seelen, die Hilfe brauchen.

5/5 Punkten

3. Protagonisten „House of Ghosts – Der aus der Kälte kam“

Melli ist ein imposanter kleiner Charakter. Sie ist mutig, klug und hat keine Probleme, um Hilfe zu bitten. Sie zeigt dem kleinen Leser, dass Geister ganz menschliche Eigenschaften haben.

Ihre Eltern wissen nichts von den Geistern. Ihr kleiner Bruder ist aber ständig hinter ihr her und petzt den Eltern, alles, was er mitbekommt. Da sich seine Informationen aber so unglaublich anhören, nehmen es die Eltern nicht ernst.

Frank Maria Reifenberg beschreibt seine Charaktere sehr sympathisch, lebendig und altersgerecht. Der Leser bangt und erschreckt sich mit Melli und ist genervt von dem kleinen Bruder Bobbyboy. Kinder können sich gut mit den Charakteren identifizieren, weil sie auch Situationen einfließen lassen, die dem kindlichen Alltag angehören, wie den nervigen Bruder..

Auch die Gegenspieler, die Bürgermeisterin und ihr Bruder der Bauunternehmer sind so drollig „böse“ geschildert, dass Kinder hervorragend damit umgehen können.

5/5 Punkten

4. Sprachliche Gestaltung

Der Autor lässt Melli die Geschichte in der Ich-Form erzählen. Der Leser baut dadurch eine emotionale Bindung mit der kleinen Heldin auf.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, die durchaus auch zum Vorlesen geeignet ist.

5/5 Punkten

5. Cover und äußere Erscheinung „House of Ghosts“

„House of Ghosts – Der aus der Kälte kam“ von Frank M. Reifenberg hat 176 Seiten, einen festen Einband und ist am 18.09.2017 unter der ISBN 9783845817156 bei Ars Edition im Genre Kinderbuch erschienen und kostet 12,99 €.

Das Buch wurde von Fréderic Bertrand illustriert. Sehr liebevoll gestaltet fand ich die Zeichnung am Anfang jedes Kapitels.

Das Cover ist in eisblauen und pinkroten Farbtönen gestaltet. Es zeigt den Kühlraum der Metzgerei. Durch die weit aufgerissenen Augen der Helden, wirkt es sehr spaßig.

Das Buch ist der zweite Band der „House of Ghosts“-Reihe und schließt an die Handlung des ersten Bandes an.

5/5 Punkten

6. Kritik „House of Ghosts – Der aus der Kälte kam“

Das Buch gefällt mir gut. Ich finde auch die Altersempfehlung passend. In diesem Alter weiß man, dass es natürlich keine Geister gibt. Oder doch? Und natürlich hat man auch keine Angst vor ihnen. Oder doch?

Hier kann der Leser gut mit dem Thema Tod, Seele und Geister umgehen, weil es niedlich in die Fantasy verpackt wurde. Und Vorsicht „Spoiler!“ Melli wird zu einer großen Heldin. Sie wird gebraucht. Sie hat eine wichtige Aufgabe. Sie verdient damit ihr eigenes Geld. Das vermittelte Frauenbild finde ich gut.

@Ars Edition: Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.

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Rezension „Rowan – Kampf gegen die Drachen“

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Benutzerbild von Connie Ruoff

Connie Ruoff

Mein Name ist Connie Ruoff, ich bin 1960 geboren, habe Philosophie und Germanistik studiert. Damit mir zu Hause nicht langweilig wird, studiere ich"Bloggen professionell gemacht" in der Fernakademie. Ich lese alles, was ich finden kann.

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