Buchvorstellung

Zusammenfassung

Das Buch „Augustine – in den Schuhen der anderen“ hat mich erst einmal verstummen und nachdenken lassen. „Augustine“ ist ein bewegendes Drama, das in der Realität spielt und doch nicht real sein kann. Oder?

Nehme ich es als Fiktion oder sehe ich den Roman als eine Art von Bildnis oder Metapher an?

Isabella Maria Kern erzählt uns die Geschichte von Augustine, eine unscheinbare(?) junge Frau, die ihren Gefühlen nur nachgeben kann, wenn sie in den attraktiven Körper einer Fremden schlüpft. Sie verwandelt sich in die Frau, von der sie glaubt, der erhoffte Partner würde sie begehren.

Augustine gerät hierbei geradezu in eine Sucht, der sie nicht widerstehen kann. Die Autorin beschönigt nicht, dass Augustine jegliches Maß, jegliche Empathie, Moral und Ethik hinter sich lässt.

Ich war als Leser ständig genervt, empört, dann tat mir Augustine leid, aber ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Dabei fiel mir auf, dass Isabella Maria Kern etwas beschreibt und dem Leser dadurch sehr anschaulich vermittelt: Wie oft hört oder liest man von realen Menschen, die aus dem Bedürfnis heraus, geliebt zu werden, Straftaten begehen und jegliche Moral über Bord fallen lassen. Genau so ein Mensch ist Augustine.

Es geht ihr nicht um den einzelnen potentiellen Partner, sondern um das „Begehrtwerden“ oder „Geliebt werden“ an sich.

Die Autorin schildert dieses Suchtverhalten so greifbar, dass sich mir jetzt noch beim Schreiben noch die Haare aufstellen.

Allerdings blieben einige Fragen offen. Wer ist diese Amalia? Beim Lesen überlegte ich, wie löst die Autorin den Handlungsstrang auf? Wie erklärt sie das Geschehen?

Die Autorin hat ein Hintertürchen benutzt! Das fand ich sehr gelungen. Der Leser kann selbst entscheiden, wie er das Gelesene interpretieren möchte: als phantastische Fiktion oder als das anschaulich beschriebene Psychogramm einer realen Frau.

Ich wähle die letztere Lesart.

5/5 Punkten

Sprachliche Gestaltung

Die Worte bringen den beklemmenden Inhalt auf einprägsame Weise wieder. Die Kapitellänge ist angenehm. Und der Schluss ist, wie ich schon erwähnt habe, unerwartet.

4/5 Punkten

Cover und äußere Erscheinung

„Augustine“ von Isabella Maria Kern, hat 274 Seiten, einen flexiblen Einband und ist am 21.08.2017 unter der ISBN 9783869634104 bei IATROS im Genre: Romane erschienen.

Das Cover ist schwarz mit einem Foto von roten Schuhen. Ich finde die Schuhe hätten viel auffälliger sein können.

4/5 Punkten

Fazit

Das Buch spricht wirklich alle Gefühle an. So entsetzlich Augustines Handeln zeitweise ist, tut sie dem Leser leid, auch wenn ihm jegliches Verständnis fehlt. Ein Mensch, der sich selbst als leere Hülle empfindet, die er mit einem fremden Abbild füllen muss, um ein Leben zu führen.

Ich werde das Buch und die Figur Augustine nicht so schnell vergessen. Es ist unbegreiflich, was aus einem Menschen werden kann!

Demnächst rezensiere ich noch „Li“, ein weiteres Buch von Isabella Maria Kern. Ich bin sehr gespannt auf die Charaktere.

Ich vergebe insgesamt 4,5/5 Punkten

Weiterführende Links

Isabellas Seite

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Connie Ruoff

Mein Name ist Connie Ruoff, ich bin 1960 geboren, habe Philosophie und Germanistik studiert. Damit mir zu Hause nicht langweilig wird, studiere ich"Bloggen professionell gemacht" in der Fernakademie. Ich lese alles, was ich finden kann.

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