Aus Spaß wird Ernst oder Stille Wasser, die sind tief

„Planspiel Beta-Atlantis 2“ von Hedy Loewe (Rezension)

„Planspiel Beta-Atlantis 2“ beschleunigt die Fantasy Reihe von Hedy Loewe. War der erste Teil noch ein Vorstellen der Welt und des Rollenspiels, geht es im zweiten Teil mit der Handlung „Schlag auf Schlag“. Mehr Spannung, mehr Gefühl und mehr Erotik. Die Autorin hat schon mit der Dignity Rising Reihe, die mich überzeugt hat, bewiesen, dass sie das kann. Beide Reihe gehören zu dem Fantasy Sub Genre „New Adult Fantasy“. In dieser neuen Serie hat sie wieder eine interessante Welt erschaffen.

Planspiel Beta-Atlantis 2 Hedy Loewe Titelbild

Zum Weltenbau „Planspiel Beta-Atlantis 2“

Wir befinden uns auch im zweiten Band auf dem fiktiven erdähnlichen Planeten Beta-Atlantis, auf dem ein LARP – ein Live-Rollenspiel, stattfindet, dessen Szenario einer Seefahrerwelt aus dem 16./17. Jahrhundert nachempfunden ist. Außerdem ist damit der wissenschaftliche Auftrag verbunden, zu prüfen, ob der Planet auch für Menschen geeignet und ein friedliches Miteinander mit den Bewohnern möglich wäre.

Das Besondere an diesem Rollenspiel ist, dass es zwei Gamemaster gibt. Admiral Parker (Gräte) spielt im Sinne der Regeln. Ambion verfolgt ganz eigene Ziele.

Die Menschen auf Beta-Atlantis sind Rollenspieler. Die Ureinwohner des Planeten sind die Tkitamea, von den Menschen Ychtios genannt. Der Handel mit den Tkitamea ist sozusagen der Punkt, an dem das Rollenspiel mit der Realität zusammenfällt.

Hedy Loewe hat also nicht nur einen fiktiven Kontinent, sondern auch neue Spezies und einem interessanten Plot erschaffen. Dazu kommt ein gehöriger Schuss Erotik.

Worum geht es?

Das was einmal als Spaß bringendes Rollenspiel gedacht war, läuft völlig aus dem Ruder. Nicht alle spielen fair.

Captain Skye hat die Rolle eines Fregattenkapitäns und stellt dabei fest, dass sich die Modalitäten des Rollenspiels verändern. Das macht ihn wachsam. Der Admiral bittet ihn um Mithilfe. Das ist der Punkt, an dem Skye aus der Rolle fällt und die Piratenflagge hisst.

Die Tkitamea gelten als friedliches Volk. Im zweiten Band erfahren wir mehr über dieses Volk, das friedlich, aber durchaus fähig ist, sich mit besonderen Kräften zu wehren.

Hedy Loewe berührt Themen, die aktuell sind. Im Großen geht es um der Umgang mit Fremden, Vorurteile, die menschliche Überheblichkeit und Arroganz. Verträge werden nicht eingehalten. (Woher wir das wohl kennen?). Können diese Probleme durch das Einander-Kennenlernen gelöst und neues Vertrauen gewonnen werden? Vor allem welche Ziele verfolgt Ambion? Auf welcher Seite steht der rote Vadim, der König der Händler?

Es geht um Liebe, Sehnsucht, Vertrauen und ein wenig Eifersucht finden wir auch. Eben der ganz normale Wahnsinn der zwischenmenschlichen Ebene. Alle drei Konfliktbereiche sind vertreten: Der Kampf mit dem Wetter und der See. Die Konflikte zwischen den Menschen und auch innere Konflikte sind vorhanden. Dadurch bleibt die Spannungskurve ziemlich hoch.

Und dann gibt es noch ansprechende Erotik, die in clevere Handlungen eingebettet wird. Und davon eine ganze Menge!

Protagonisten „Planspiel Beta-Atlantis 2“

Captain Skye sucht Juniya. Wo ist sie? Kann er sie retten? Und was geschieht mit dem Rollenspiel? Aber nicht nur Skye sucht nach Juniya, auch Viverrin ist auf ihrer Spur und bringt sich selbst in große Gefahr.

Juniya ist eine der weiblichen Hauptfiguren. Zu Juniya gibt es mehr Fragen als Antworten. Über welche Kräfte verfügt sie? und zu welcher Spezies gehört sie? Die Zahl ihrer Bewunderer wächst. Eigentlich ist sie sozusagen „eine unbekannte Größe“, weil wir viel zu wenig über sie und ihre Kräfte wissen. Sobald eine Frage zu ihr beantwortet ist, stellen sich neue Fragen?

Ambiela ist die Tochter des Gamemasters Ambion und eine bedeutende Mitspielerin. Sie will als Siegerin das Spiel beenden und sie spielt keinesfalls fair.

Cliff, der Sohn des Admirals und Captain der Clara, gerät in große Gefahr. Und dann lernen wird noch Yphemi kennen. Aber das möchte ich euch nicht verraten. Seid ihr neugierig?

Der rote Vadim ist eine Art König der Händler. Das Rollenspiel an sich hat für ihn kein Interesse. Er möchte seine Macht ausbauen. Und siehe da, auch er begehrt eine der Damen.

Fazit „Planspiel Beta-Atlantis 2“

Der zweite Band setzt genau an der Stelle an, an der der erste Band aufhört. Man gewöhnt sich schnell daran, die Ebene des Rollenspiels von der fiktiven Realität zu unterscheiden, denn genau dieses Zusammentreffen bringt Spannung. Was für die einen ein Spiel ist, ist für die anderen tägliche Realität.

Die Autorin benutzt viele Begriffe aus dem Seefahrerbereich, das macht die Geschichte authentisch. Aber keine Angst, am Ende des Buches hat Hedy Loewe ein Glossar eingefügt. Dort können auch Leser, die nichts über Rollenspiel oder Seefahrt wissen, Begriffe, wie LARP, Planspiel, aber auch spezifische Begriffe wie Gigantos, Galeere nachschauen.

Am Anfang ist es gewöhnungsbedürftig. Das Buch spielt auf unterschiedlichen Ebenen, Rollenspiel und Realität. Man muss sich einlesen. Dann geht es aber problemlos und spannend durch die Handlung.

Es gefällt mir gut, weil es mal ein ganz anderes Szenario ist. Allerdings bin ich mit den weiblichen Charakteren nicht so warm geworden, dafür finde ich Cliff und Skye richtig tolle Protagonisten. Aber die Reihe ist ja noch nicht zu Ende. Aber das liegt vielleicht an mir und es stört mich auch nicht so sehr, weil wie schon erwähnt, „Die Männer heiß sind“.

„Planspiel Beta-Atlantis 2“ ist spannende Unterhaltungsliteratur, zum Kuscheln, Träumen und Staunen.

Passt gut aufeinander auf und bleibt gesund. Lesen hilft zwar nicht unmittelbar gegen Corona, aber es ist gut für die Seele und den Geist.

Weitere Links

Hedy Loewe Autorenseite

Rezension „Planspiel Beta-Atlantis – 1“

Rezension „Dignity Rising – Gefesselte Seelen“

Interview mit Hedy Loewe

Weitere Rezensionen

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Benutzerbild von Connie Ruoff

Connie Ruoff

Mein Name ist Connie Ruoff, ich bin 1960 geboren, habe Philosophie und Germanistik studiert. Damit mir zu Hause nicht langweilig wird, studiere ich"Bloggen professionell gemacht" in der Fernakademie. Ich lese alles, was ich finden kann.

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