„Exodus 2727 – Die letzte Arche“ von Thariot (Rezension)

Sciencefiction, Kriminalroman, SpaceOpera oder Thriller?

Zum Inhalt von: „Exodus 2727 – Die letzte Arche“ von Thariot 

„Exodus 2727“ von Thariot wirft den/die Leser*in gleich mitten ins Geschehen und lässt keine Zeit zum Atem holen. Er/sie gerät sogleich in eine Intrige, einen Verrat, und ein spannendes Kampfszenario. In dem neuen Buch von Thariot ist nichts so, wie es scheint.

Die USS London wird mit 490 Besatzungsmitgliedern und 3 Millionen Embryos auf eine Expedition zu einem fernen Planeten geschickt, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Das Ziel ist 49 Lichtjahre entfernt. Die Reise dauert über 100 Jahre.

Durch einige Vorkommnisse wird die vierzigjährige Ärztin Jazmin Harper, die Nr. 3 in der Rangliste, zur Nr. 1 des Raumschiffs und die KI, namens „Mutter“, überträgt ihr die Kommandogewalt.

Schon nach kurzer Zeit geschehen mysteriöse Dinge auf dem Schiff, für die es keine vernünftige Erklärung gibt.

Worum geht es in „Exodus 2727 – Die letzte Arche“ von Thariot?

Was sind die Risiken einer Reise, bei der die Mannschaft Jahre oder sogar Jahrzehnte auf einem Raumschiff „gefangen“ ist?

Wie moralisch muss oder darf Wissenschaft sein?

Ist Künstliche Intelligenz oder artificialis Intelligence für die Menschheit ein Fluch oder ein Segen?

Wie humanoid dürfen Roboter sein? Was sind die Risiken, wenn man Androiden nicht mehr von Menschen unterscheiden kann?

Ist es, vertretbar Menschen zu züchten, zu klonen?

Wie man sieht, hat Thariot einige Zukunftsvisionen eingebaut, die große Risiken bergen?

Sprachlicher Aufbau „Exodus 2727 – Die letzte Arche“ von Thariot 

Das Geschehen wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Im Fokus des Haupthandlungsstrangs steht das Geschehen auf der USS London, meistens aus Jazmin Harpers Sicht. 

Der zweite Handlungsstrang wird aus der Sicht ihres Bruders, Atticus Finch Harper, erzählt. Dabei erfahren wir viel über den Vater Duncan Harper, dem Entwickler des Raumschiffs, einer Koryphäe auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz,

Der Autor erinnert den/die Leser*in* geschickt an bekannte und beliebte Scifi-Serien. Wir begegnen zwei Drohnen, die den Namen R2 und D2 tragen.

Auch an einen berühmten amerikanischen Klassiker erinnert er uns. Wer kennt nicht „Wer die Nachtigall stört?“ (Originaltitel „Killing a Mocking Bird“)? Der Protagonist Atticus Finch gab seinen Namen an Jazmine Harpers Bruder weiter und offenbart, damit sofort den Charakter des Corps, ohne es viel beschreiben zu müssen, das übernimmt der Leser selbst. 

Das Hörbuch „Exodus 2727 – Die letzte Arche“ von Thariot 

Das Hörbuch wird von Mark Bremer gesprochen und hat eine Hördauer 12 Stunden und 47 Minuten. Das ungekürzte Hörbuch ist im Bookbeat Katalog enthalten.

Meine Kritik zu „Exodus 2727 – Die letzte Arche“ von Thariot 

Der Roman ist eine Mischung aus Raumschiff Enterprise (Star Treck), Star Wars und ein wenig Blade Runner.

Ein Raumschiff mit Crew verirrt sich in der „Unendlichen Weite des Weltalls“. Die Crew kämpft gegen die Außenwelt. Die Crew kämpft gegen den „Lagerkoller“. Immer mal wieder wird ein Verräter entlarvt. Die einzelnen Protagonisten werden manchmal von der eigenen Vergangenheit eingeholt.

Der Autor spielt mit dem/der Leser*in und wirft ihm Segmente oder Namen aus Filmen, Serien und Literatur zu, dadurch fühlt sich der/die Leser*in schnell im Weltenbau und der Geschichte wohl. Es vermittelt das Gefühl von „Nachhause kommen“.

Auch „Wer die Nachtigall stört“, ein gesellschaftskritischer Roman (Rassismus), der oftmals im Fach Englisch zum Lehrplan gehört, wird von Thariot, als Spiegel benutzt. 

An der Figur Atticus Finch Harper lässt sich das gut erklären: Atticus Finch Harper in „Exodus 2727“ erhält nicht nur den Namen der Hauptfigur, sondern noch dazu den Nachnamen der Schriftstellerin. Der/die  Leser*in, der „Wer die Nachtigall stört“ kennt, weist dem Charakter aus dem Thariot Roman nach wenigen Worten, die Eigenschaften des Originalcharakters zu. Thariot liefert dazu noch ein paar rassistische Dialoge zwischen einem Verräter und Jazmin Harper. Und schon hat Thariot den/die  Leser*in*in sozusagen mit der nötigen Atmosphäre ausgestattet.

Aber Vorsicht vor Stereotypen! Es ist wichtig, dass Thariot für die Figur Atticus persönliche Züge entwickelt, die sich eindeutig von Harpers Originalfigur unterscheiden. Im vorliegenden Roman spielt Atticus die Rolle, eines unbestechlichen Aufklärers, der die versteckte Wahrheit offenlegt. Im weitesten Sinne ein Whistleblower.

Der Roman ist gut konstruiert und am Schluss wird alles, was nicht passt, passend gemacht durch den Auftritt von Damon Harper (Deus ex machina). Der Schöpfer erklärt sein Werk als Halo Figur !

Wie gefällt mir der Roman? Das ist gar nicht so einfach.

Der Roman hat mich sofort für sich eingenommen. Die Idee mit Atticus Finch Harper fand ich genial. Sicherlich spricht es dafür, dass Thariot ein Fan der Figur und/oder der Autorin ist.

Aber er ist halt konstruiert, aber auf geniale Weise. Er gefällt mir mit einigen Abzügen ganz gut. Er ist absolut spannend und voll mit Action! Es ist wie bei einer Schnitzeljagd, du hangelst dich von Entdeckung zum nächster Rätsel, um auch diese zu entschlüsseln, Die Lösung birgt oft weitere Rätsel. Man hat kaum ruhigere Sequenzen. Ich hatte den Roman in 2-3 Tagen gelesen.

Wenn die Figur des Atticus Finch Harper nicht aufgetreten wäre, hätte sich am Haupthandlungsstrang nichts geändert. Ist es überflüssig? Aber vielleicht hast du eine andere Meinung, dann würde ich mich sehr über einen Kommentar freuen.

Viel Spaß beim Lesen! Für jede*n Scifi Liebhaber*in, dem/der Raumschiffabenteuer mit Crew gefallen. Thariot zeigt uns eine intelligente Zukunft mit winzigen Fehlern im Detail.


Exodus 2727 Die letzte Arche
Exodus 2727 Die letzte Arche
Thariot
448 Seiten
Erscheinungstermin:
11.12.2019
Verlag:
FISCHER Tor
Ausgabeart:
Paperback

Kategorien:
Belletristik / Science Fiction

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Connie Ruoff

Mein Name ist Connie Ruoff, ich bin 1960 geboren, habe Philosophie und Germanistik studiert. Damit mir zu Hause nicht langweilig wird, studiere ich"Bloggen professionell gemacht" in der Fernakademie. Ich lese alles, was ich finden kann.

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